Es existiert kein Geschöpf auf dieser Welt, das nicht das Glücklichsein anstrebt oder sucht. Dieses Ziel kommt ohne zu denken auf, aus den tiefsten Gründen unseres Seins, es ist etwas Gemeinsames, das wir alle haben und das uns den Impuls verleiht, stets auf die eine oder andere Weise das Geheimnis des Glücks zu suchen. Fast immer auf die falsche Art, wie zum Beispiel zu versuchen, die Leere mit Besitz, Personen oder Ereignissen zu füllen. Und auf der freiwilligen oder unfreiwilligen Suche machen wir uns oft Illusionen wie diese: „Ich werde glücklich sein, wenn ich heirate“…
Denn wir glauben, dass wir die Leere mit dem/der Partner/in füllen können und machen ihn/sie sogar für unsere Freude oder Leiden verantwortlich. So hört man dann die berühmten Phrasen „Du bist mein ganzes Glück“… oder im Gegenteil „Du bist der Grund für mein Leiden“.
Eine weitere Situation ist, mit einem/r Partner/in zu sein und zu denken „ich werde glücklich sein, wenn ich alleine bin“, oder „wir werden glücklich sein, wenn wir ein Kind haben“.
So können wir die Reihe der Zitate so vieler Dinge, die wir uns wünschen und von denen wir denken, dass wir, wenn wir sie haben die Glückseligkeit erreichen, fortsetzen: ein eigenes und zudem schönes Haus, ein neues Auto, eine andere Arbeit, in die Stadt zu ziehen, aufs Land zu ziehen…
Die Form, in der gegenwärtig unser Verstand funktioniert, unsere Emotionen, unsere Instinkte, unsere Psyche, induziert uns, diese Illusionen zu haben. Wir sind auf diese Weise erzogen, wir leben in Gesellschaften, die uns dies vermitteln. Zum Beispiel die Anweisung, uns im Studium sehr anzustrengen, um danach glücklich zu ein. Aber haben wir uns jemals gefragt „warum nicht auch während des Studiums glücklich zu sein?“…
Und wenn wir nach so vielen Opfern den angestrebten Posten bekommen haben, rät uns das Umfeld wiederum „arbeite hart, damit Du bekommst, was Dich glücklich machen wird“…
Und das Leben geht vorbei, schon naht der Tod und das Ziel ist niemals erreicht worden. Wir laufen wie in einem Hamsterrad, nirgendwohin, aber im Glauben, dass wir irgendwohin kommen. Oder wir versuchen gar nichts weil wir meinen, dass alles verloren ist.
Die Optimisten suchen Dinge außerhalb des üblichen, um das Geheimnis des Glücks zu ermitteln, eine magische und unfehlbare Formel. Einige versuchen, es in der Praxis der alternativen Ernährung zu finden, des natürlichen Lebens, in seltsamen Trünken, andersartigen Lebensgewohnheiten, Ritualen, Mantras, Astrologie, Parfümen, Tänzen, usw..
In Wahrheit jedoch kann die Fülle, sich vollständig oder glücklich zu fühlen, nicht von nur einem materiellen oder spirituellen Element ausgehen. Sie kann nicht den Ursprung in einer Person, in einem Ereignis oder einer einzigen Sache haben. Das Glücklichsein ergibt sich aus einer Vereinigung von Elementen und seinen Ursprung in uns selbst.
Wenn wir wahrhaftig das authentische Glück anstreben und nicht nur einen vergänglichen Genuss, müssen wir zu allererst berücksichtigen, dass nichts, was außerhalb von uns existiert, es uns geben kann. Als nächstes sollten wir wissen, dass es nötig ist zu beobachten, was in unserem Inneren ist und alle negativen Aspekte eliminieren. Schädliche Elemente, die uns überschatten wie eine dunkle Wolke und nicht erlauben, dass Licht eintritt. Defekte wie Eifersucht, Egoismus, Hass und Gier. Negative Emotionen wie Beklemmung, Unruhe, Angst. Es ist notwendig, das Überflüssige zu entfernen, damit entstehen kann, was uns fehlt.
Zudem ist es ein essenzieller Punkt zu lernen, eine Ausgeglichenheit zu erreichen, die es uns erlaubt, angemessene innere Gemütszustände zu haben für die äußeren Ereignisse, die wir leben.
„Die Fähigkeit zu leben begründet sich präzise auf die Form in welcher man die Bewusstseinszustände mit den Lebensumständen richtig zu kombinieren weiß. Es kann der Fall sein, dass ein Umstand, der glücklich machen könnte, es nicht ist, aufgrund dessen, dass wir den Bewusstseinszustand nicht mit dem Ereignis an sich zu verbinden wissen. Wenn wir die Welt, in der wir leben, untersuchen, können wir die schlüssige, klare und definitive Tatsache nachweisen, dass es Personen gibt, die glücklich sein wollten und es nicht sind.“ Samael Aun Weor „Das goldene Verb”
Es ist bekannt, dass viele Menschen alles haben, was man braucht, um glücklich zu sein, aber sie sind es nicht. Und dass es auf der anderen Seite Menschen mit so wenigen materiellen Dingen oder sogar Kranke gibt, die ausatmen und sogar ihr Glück teilen. Man muss also nicht allzu weise sein, um zu erkennen, dass materielle Dinge nicht gerade Glück bringen.
„Es ist also nicht das Geld an sich, das uns glücklich machen kann; es hängt alles davon ab, wie man die bewussten Zustände mit den Ereignissen, den Umständen des praktischen Lebens zu verbinden weiß.“
„Wenn jemand, der sich unter großartigen Bedingungen befindet, den Umständen nicht gewachsen ist, nicht weiß, wie er die bewussten Zustände mit der Umgebung, in der er sich entwickelt und lebt, auf intelligente Weise verbinden kann, wird er zweifellos ein Unglücklicher sein. Ein anderer jedoch, der, obwohl unter schwierigen Umständen, die Tatsachen seines praktischen Lebens mit seinen Bewusstseinszuständen zu verbinden weiß, erreicht Wohlbefinden, Wohlstand, Glück usw. So wird es dringend notwendig zu verstehen, dass man lernen muss, weise zu leben”. Samael Aun Weor; Das goldene Verb
Es gibt einen Ausspruch, der allgemein dem großen deutschen Physiker Albert Einstein zugeschrieben wird: „Erwarte keine anderen Ergebnisse, solange Du das Gleiche tust.“
Die Urheberschaft des besagten Satzes ist nicht belegt, unabhängig davon illustriert er jedoch eine große Weisheit. Wenn wir unser Leben eingehend beobachten, werden wir merken, dass sich unsere Form zu handeln stets wiederholt. Dies kommt daher, dass die Elemente in unserem Inneren stets dieselben sind, auch wenn sie in unterschiedlichen Umständen agieren. Daher tragen wir stets die gleichen Ergebnisse davon.
Beispiel: Es kann sein, dass jemand angesichts einer schwierigen Situation sein Ziel aufgibt und als Konsequenz wird das Ergebnis immer das sein, dass er die vorgenommenen Zielsetzungen nicht erreicht.
Wenn diese Person in sich das Element eliminiert, das das Aufgeben provoziert, wird eine Veränderung in ihren Handlungen auftreten. Und in Folge werden die Ergebnisse ebenfalls unterschiedlich sein. Dieses Element ist ein Defekt, der Angst sein könnte, Unsicherheit, Faulheit, etc. Wenn es beseitigt ist, produziert sich eine radikale Veränderung im Inneren dieser Person.
Sofern wir eine definitive Veränderung der Umstände des Lebens wollen, ist es notwendig, dass diese Veränderung sich zuerst in uns selbst stattfindet. Wenn wir innerlich nichts verändern, geht das Leben im Äußeren mit seinen Schwierigkeiten weiter. Vor allem ist es erforderlich, unserer eigener Herr zu werden. Solange man nicht weiß, sich selbst zu beherrschen, kann man auch nicht über die schwierigen Umstände der Existenz herrschen.“ Samael Aun Weor
Wie wir in diesen kurzen Ausführungen gesehen haben, produziert sich das Glücklichsein nicht mit einem Fingerschnipsen. Aber es ist auch nicht unmöglich, zu erreichen und es ist natürlich, dass es unsere größte Bestrebung ist. Nichts desto trotz müssen wir es, um uns ihm zu nähern, wirklich wollen, wissen, dass es von innen nach außen entsteht und unsere Willenskraft einsetzen, um es mittels einer Veränderung zu erreichen.
Das Glücklichsein sollte etwas Natürliches im Menschen sein, etwas, das man beim Beobachten eines Sonnenuntergangs fühlt, beim Zuhören des Vogelgezwitschers, beim Betrachten einer schönen Blume und in jedem Moment des Lebens. Nichts desto trotz haben die Menschen, die wir in dieser Epoche leben, die Verbindung zu unserem wahren Sein verloren, dem göttlichen Prinzip, dass in jedem Menschen existiert, von dem das Glück und der Friede ausströmen. Dagegen befinden wir uns in der Finsternis für das Leben schädlicher Elemente wie Groll, Angst, Egoismus, Pessimismus und so vieler anderer…
In dem Maße, wie wir dieses „Unkraut“ beseitigen und uns mit dem göttlichen Prinzip integrieren, dass in unserem Inneren existiert, können wir das verlorenen Paradies zurückerobern und dahin kommen, glücklich zu sein jenseits der Lebensumstände und dies sogar denen, die uns umgeben, auszustrahlen.
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