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Die astrale Teilung

Interview mit dem Autor Samael Aun Weor

Was ist die Teilung?

Die Teilung ist äußerst einfach und unkompliziert; es handelt sich um ein natürliches Phänomen wie Essen, Trinken usw, usw. Es ist klar, dass, wenn der physische Körper einschläft, die Seele aus ihm heraustritt und überall hinreist, wenn die Seele zurückkehrt, wenn sie in ihren Körper zurückkehrt, erinnert sie sich oftmals an die Orte, an denen sie war, an die Menschen mit denen sie gesprochen hat, usw, und das wird Träume genannt; das ist eigentlich die Teilung.

Kann dies nur im Schlaf oder auch nach Belieben geschehen?

Auf jeden Fall braucht man Schlaf, um sich teilen zu können, wenn auch nach Belieben.

Ist die Teilung nicht gefährlich?

Es scheint mir, dass es niemals gefährlich sein kann, sich der eigenen Naturphänomene bewusst zu werden; man muss sich der Nahrung, die man isst, dessen, was man trinkt, des Gesundheitszustands und auch des Teilungsprozesses, der in jedem Lebewesen stattfindet, bewusst werden.

Erklären Sie mir die Technik, damit ich mich teilen kann. Ich möchte nach Belieben nach Paris reisen.

Das, was Sie immer unfreiwillig, unbewusst tun; lernen Sie, es freiwillig und bewusst zu tun. Sie haben sich immer geteilt; in Augenblicken des Einschlafens wenn Sie dösen, verlässt jede Seele in einer leider unbewussten Form den Körper. Tun Sie dasselbe, aber freiwillig und bewusst. Ich wiederhole: Wenn Sie sich in diesem dem Schlaf eigenen Zustand der Schlaffheit befinden, wenn Sie zu dösen beginnen, stellen Sie sich vor, wie ein subtiler, luftiger Geist zu sein; denken Sie, dass Sie aus Ihrem Körper herausgehen werden. Begreifen Sie, dass Sie nicht der Körper sind; verstehen Sie, dass Sie eine Seele sind. Fühlen Sie sich als Seele und erheben Sie sich sanft und zart von Ihrem Bett, so wie die Seelen aufsteigen.

Was ich Ihnen sage, sollte in konkrete Fakten umgesetzt werden. Es geht nicht ums Denken, sondern ums Tun! Machen Sie dann beim Aufstehen einen kleinen Sprung in ihrem Schlafzimmer, mit der festen Absicht, im Raum zu schweben. So ist klar, dass man, wenn man schwebt, sich bereits außerhalb des physischen Körpers befindet. Dann kann man sein Zimmer verlassen und im Raum schweben. Sie können nach Paris, London oder wohin immer Sie wollen gehen. Aber wenn Sie nicht schweben, dann deshalb, weil Sie mit ihrem physischen Körper von Ihrem Bett aufgestanden sind, gehen Sie also zurück in Ihr Bett und wiederholen Sie das Experiment.

Wenn man schwebt, bleibt der physische Körper im Bett?

Ich möchte, dass Sie mich verstehen; es ist klar, dass wenn Sie in der Umgebung schweben, dann deshalb, weil Sie sich außerhalb des physischen Körpers befinden; in diesem konkreten Fall sollten Sie begreifen, dass Ihr Körper im Bett geblieben ist und dass Sie sich außerhalb des Körpers und weit weg vom Bett befinden.

Wenn man das Gefühl hat, zu schweben, muss man dann daran denken an einen bestimmten Ort zu reisen?

Ich möchte, dass Sie begreifen, dass es nicht ums Denken geht, sondern ums Handeln, das ist etwas anderes. Ich sehe zum Beispiel, dass Sie auf diesem Stuhl sitzen, aber wenn Sie denken, dass Sie von diesem Stuhl aufstehen und hinausgehen und nicht handeln werden, ist es klar, dass Sie auf dem Stuhl sitzen bleiben werden. Handeln ist das, was nötig ist: Verstehen Sie mich?

Die astrale Teilung

 Können Sie mir einen konkreten Fall der Teilung nach Belieben erzählen?

Mit größtem Vergnügen, verehrte Dame, werde ich Ihnen einen persönlichen Fall schildern. Ich möchte Ihnen von meiner ersten Teilung erzählen. Ich war noch sehr jung, als ich beschloss, mich nach Belieben zu teilen. Ich erinnere mich deutlich daran, dass ich dem Schlafprozess damals viel Aufmerksamkeit schenkte, und als ich mich bereits in diesem Übergangszustand zwischen Wachsein und Schlaf einschlafen fühlte, handelte ich intelligent.

Ich dachte nicht, dass ich mich teilen würde, denn es ist offensichtlich, dass ich beim Denken geblieben wäre und das angestrebte Experiment nicht durchgeführt hätte. Ich wiederhole: Ich habe gehandelt, ich bin sehr sanft von meinem eigenen Bett aufgestanden, und dabei fand eine ganz natürliche Trennung zwischen Seele und Körper statt. Die Seele blieb draußen und der Körper blieb schlafend im Bett.

Ich ging in spontaner und klarer Weise aus meinem Haus auf die Straße hinaus und ging dann eine einsame Straße entlang. An der nächsten Straßenecke hielt ich an, dachte einen Moment lang darüber nach, wohin ich mich wenden sollte; ich beschloss, nach Europa zu gehen.

Es ist klar, dass ich über die Gewässer des Atlantiks reisen musste, wunderbar im leuchtenden Raum schwebend; ich fühlte mich voller einer für Menschen unvorstellbaren Freude und kam schließlich in der Stadt Paris an (…)

(… ) Ich überquerte einige große Mauern und ging dann eine Landstraße entlang, eine Serpentinenstraße voller Kurven, bis ich zu einem wunderbaren Tempel kam. Vor jenem Heiligtum sah ich viele Seelen verschiedener Nationalitäten; Menschen, die während der Stunden des Schlafes aus ihrem dichten Körper entwichen sind, um hierher zu gelangen.

All diese Menschen, vereint in verschiedenen Gruppen, unterhielten sich miteinander; sie sprachen über den Kosmos, die Gesetze, die Reinkarnationen und das Karma, die Geheimnisse von Leben und Tod usw.

Ich suchte unter jenen Gruppen nach einem bestimmten Freund, der geschickt in der Teilung war, aber ich fand ihn nicht. Alsdann näherte ich mich der Schwelle des Tempels und sah einen exquisiten Garten mit köstlichen Blumen, die einen berauschenden Duft verströmten; im Hintergrund hob sich die Silhouette eines prächtigen Tempels ab, der vom Glanz der Sterne erleuchtet wurde. Ich wollte hineingehen, doch der Wächter schritt ein und sagte mir: „Dies ist der Tempel der Weisheit, ziehe Dich zurück, noch ist es nicht an der Zeit“.

Den Befehlen gehorchend, zog ich mich in einem gewissen Abstand zurück, ohne mich zu weit von der Schwelle zu entfernen. Dann betrachtete ich mich selbst; ich beobachtete meine geistigen Hände und Füße, und ich erlaubte mir sogar den Luxus, sie mit den Händen und Füßen jenes Körpers aus Fleisch und Knochen zu vergleichen, den ich dort, in Lateinamerika, im heiligen Land der Azteken, schlafend im Bett zurückgelassen hatte.

Es ist offensichtlich, dass all diese Vergleiche dazu führten, dass ich augenblicklich zu meinem materiellen physischen Vehikel zurückkehrte, das tief schlafend im Bett schnarchte. Ich wurde erschrocken hochfahrend wach und sagte zu mir selbst: „Ich war im Tempel der Weisheit; was für ein Glück, was für eine Freude.”

Bis heute kann ich dieses so weiße, so makellose Licht nicht vergessen, das in jenem Heiligtum leuchtete. Gewiss schien dieses Licht von keiner physischen Lampe zu kommen; es kam von überall her und warf keinerlei Schatten irgendeiner Art.

Kann man an jedweden Ort reisen, auch ohne ihn zu kennen?

Ich ging zu diesem heiligen Tempel, und doch kannte ich ihn nicht; es brachte mich sozusagen ein „übergeordneter telepathischer Sinn”. Ich könnte Ihnen sagen, dass ich von meinem eigenen Geist geleitet wurde.

Wenn Sie die Teilung nach Belieben vornehmen, können Sie sich, wenn Sie aufwachen daran erinnern, wohin Sie gegangen sind?

Es ist klar, dass, wenn Sie sich nicht erinnern, es daran liegt, dass Sie sich nicht nach Belieben geteilt haben. Es erscheint mir unmöglich, dass eine Person, die sich nach Belieben teilt, die den Körper absichtlich, bewusst verlässt, nicht in der Lage ist, sich an das zu erinnern, was sie außerhalb ihres Körpers gesehen hat. Wenn Sie zum Beispiel von zu Hause ins Büro gehen und dann vom Büro nach Hause zurückkehren, erinnern Sie sich an das, was Sie im Büro gesehen haben? Die Arbeit, die Sie ausgeführt haben, die Befehle Ihres Chefs?

Ja, ich erinnere mich an alles, was ich im Büro gemacht habe, wenn ich nach Hause komme.

Nun, dies ist der gleiche Fall, meine Dame; denken Sie daran, dass Ihr physischer Körper ein Haus aus Fleisch und Blut ist. Wenn Sie dieses Haus nach Belieben verlassen, werden Sie viele Dinge sehen, und wenn Sie freiwillig zurückkehren, ist es ebenso offensichtlich, dass Sie sich an alles, was Sie gesehen und gehört haben, erinnern werden.

Die Realität der Astralreisen

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